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Episode 23: Riskieren Sie es, dem Krisenmanagement zu vertrauen?

Wie man als Krisenmanager Vertrauen aufbaut und verstärkt und was das mit Risiko zu tun hat.

Wer vertraut, der riskiert etwas. Denn Vertrauen existiert nur in Zusammenhang mit Unsicherheit. Wenn alle Fakten bezüglich Handlungen, Haltungen und Intentionen einer Person oder Institution objektiv erfasst, geprüft und bewertet wären, dann brauchte es kein Vertrauen, dann gäbe es ja klare Faktenwissen.

Dies wiegt umso stärker als im Falle von Krisenmanagement die Enttäuschung von Vertrauen nicht nur emotionale, sondern auch existenzielle oder sogar physische Auswirkungen haben kann.

Umgekehrt ist jeder Krisenmanagerin davon abhängig, dass die eigenen Mitarbeiter*innen einem vertrauen. Denn nur dann gibt es eine ausreichend hohe Compliance mit den notwendigen Maßnahmen – eine Grundvoraussetzung für jede Krisenbewältigung.

Der Vertrauensaufbau braucht aber seine Zeit. Schon allein deshalb sollte er unbedingt bereits im Rahmen des vorbereitenden Krisenmanagements angegangen werden. Wesentliche Eckpunkte dabei sind:

  • Transparente und offene Kommunikation: Werden Menschen ausreichend mit Kontext versorgt, dann können Sie die Geschehnisse und Maßnahmen besser einordnen, für sich bewerten und entsprechend aktiv vertrauen.
  • Authentizität
  • Ehrlichkeit in Bezug auf das eigene Wissen bzw. Unwissen, die eigenen Intentionen und sämtliche mit der Krisenbewältigung verbundenen Risiken. Fehlende oder fehlerhafte Risikokommunikation führt immer früher oder später zu Vertrauensverlusten. Wobei sich das „fehlerhaft“ sowohl auf eine mögliche Unter- als auch Übertreibung von Risiken beziehen kann.

Dem gegenüber stehen die sogenannten „Vertrauenskiller“, die Vertrauen sehr rasch beschädigen oder sogar zerstören können:

  • „Einsame Entscheidungen“, und zwar dann, wenn sie nicht wirklich notwendig sind oder zur Routine werden.
  • Mangelnde Empathie
  • Fehler nicht zugeben bzw. Diskussionen nicht zulassen, die zur Kritik an einem selbst führen könnten.

Krisenmanager*innen sind davon abhängig, dass die von ihnen geführten Menschen sich compliant verhalten. Grundvoraussetzung ist, dass sie es schaffen das Vertrauen eben dieser Menschen zu erlangen und zu bewahren. Ansonsten droht das Krisenmanagement zu versagen.


Wenn sie Wünsche oder Anregungen haben, freue ich mich wie immer über eine E-Mail: podcast@krisenmeisterei.at

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