Thomas Prinz, M.A.   |   office@krisenmeisterei.at   |   +43-699 180 38 501

Episode 96: Was zuerst? – Shownotes

Notfallpläne und Krisenmanagement: Henne-Ei-Problem?

Wenn Unternehmen, Organisationen oder Behörden das Thema Notfall- und Krisenmanagement neu angehen, dann stellt sich oft die Frage: Wo anfangen? Ein Zugang, der häufig gewählt wird: Erst einmal Notfallpläne für die wahrscheinlichsten bzw. häufigsten Notfälle entwickeln und dann das Krisenmanagement aufbauen. Diese Vorgehensweise hat ihre Vorteile und ist durchaus intuitiv. Aber: Die Gefahr dabei ist, dass man während der Entwicklung der Notfallpläne oft noch keine genaue Vorstellung über das konkrete Krisenmanagement hat. Die Folge davon: Schnittstellen zum Krisenmanagement fehlen bzw. müssen nachträglich eingebaut werden. Was zugegebenermaßen oft nicht passiert. Das wiederum führt dazu, dass die Anwender der Notfallpläne dazu verleitet sind, „weiter zu wurschteln“, wenn eigentlich bereits das Krisenmanagement übernehmen bzw. unterstützen sollte.

Aber auch die andere Methode, also erst Krisenmanagement aufbauen und dann Notfallpläne entwickeln, hat ihre Nachteile. Zunächst einmal dauert es natürlich viel länger, bis das Krisenmanagement aufgebaut ist als bis die ersten Notfallpläne geschrieben sind. Und wenn dann in der Zwischenzeit etwas passiert, dann „lernt“ die Organisation womöglich, dass via Krisenmanagement „eh alles“ beherrscht werden kann. Fazit: Konkrete Notfallpläne werden womöglich nicht oder nur in reduziertem Umfang entwickelt.

Wie so oft liegt der optimale Weg in der goldenen Mitte. Und das bedeutet: Beides gleichzeitig hochziehen. Ja, das braucht zumindest vorübergehend mehr Ressourcen. Es ist am Anfang aufwändiger. Aber es verspricht wesentlich mehr Nachhaltigkeit und eine integrierte Herangehensweise an das Thema. Und erhöht letztendlich Robustheit und Resilienz wesentlich mehr als die sequenziellen Methoden. Warum und worin genau die Vor- und Nachteile liegen, das erfahren Sie in dieser Episode.


Wenn sie Wünsche oder Anregungen haben, freue ich mich wie immer über eine E-Mail: podcast@krisenmeisterei.at.

Oder hinterlassen Sie mir doch eine Sprachnachricht auf memo.fm/krisenmeisterei.

⇒ Zurück zur Episode