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Episode 91: Von der Kunst des Abschlusses – Shownotes

Oder: Was Ziellosigkeit und ein Perpetuum Mobile gemeinsam haben.

Wann ist das Krisenmanagement eigentlich mit seiner Arbeit fertig? Wenn alles so ist wie früher? Aber was, wenn es nie mehr wieder so wie früher sein kann? Bleibt dann das Krisenmanagement für ewig im Lead? Fragen wie diese sind für gewöhnlich ein Zeichen für mangelnde Zielvorgaben für das Krisenmanagement – und oft auch für andere Unternehmensbereiche zur Bewältigung disruptiver Ereignisse.

Nicht umsonst ist der oberste Führungsgrundsatz der des „klaren Ziels“. Denn, wie es so schön heißt, wer kein Ziel hat, kann nie ankommen. Und gerade nach disruptiven Ereignissen ändert sich eben häufig auch das Umfeld eines Unternehmens, einer Organisation oder einer Behörde. Und damit geht es nicht einfach nur um das punktuelle Überleben – es geht auch darum, sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen. Nur, dafür braucht es mehr als nur Krisenmanagement. Dafür braucht es Change-Prozesse, Produkt- oder Dienstleistungsentwicklungen – meist die gesamte Kompetenzpalette. Nur wenn die Ziele für alle diese Bereiche klar definiert und aufeinander abgestimmt werden, kann die weitere Existenz nachhaltig gesichert werden. Und da hat das Krisenmanagement – besonders in der initialen Phase – einen sehr wichtigen Beitrag zu leisten, meist sogar im Lead. Aber nicht im Sinne von „Es ist etwas schiefgelaufen, das Krisenmanagement macht jetzt wieder alles gut.“ Sondern als klar definierter Teil eines gesamtheitlichen, meist sogar strategischen Prozesses. Und dafür braucht es klare Ziele, deren Erreichung möglich und feststellbar ist. Und dann sollte es eigentlich vollkommen klar sein, wann das Krisenmanagement seine Arbeit abschließen kann.

Denn ansonsten läuft es weiter wie ein Perpetuum mobile: Von dem erwartet man sich auch, dass es unbeschadet läuft und läuft. Was es aber in Wirklichkeit nicht kann und nicht wird. Und so passiert es dann auch mit dem Krisenmanagement: Unklare, nicht vorhandene oder viel zu weit gesteckte Ziele können auch hier zu Situationen führen, wo sich das Krisenmanagement immer weiter im Kreise dreht. Aber mit permanent sinkender Effizienz und Effektivität.


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