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Episode 85: Wir sind alle abhängig! – Shownotes

Auf den Spuren von möglichen Krisen.

Der Grad unserer Abhängigkeiten wird in letzter Zeit immer stärker thematisiert und diskutiert. Allerdings ist diese Diskussion zum Zeitpunkt der Krise eigentlich viel zu spät. Außerordentlich resiliente Unternehmen haben auch ihre Abhängigkeiten, aber sie gehen damit anders um.

Viele Unternehmen haben überhaupt kein Monitoring aufgesetzt. Erst wenn wichtige Faktoren ausfallen, dann treten – so diese überhaupt vorhanden sind – Notfallpläne in Kraft. Man erwartet von einem allfälligen Krisenmanagement, dass es rettet, was vielleicht noch zu retten ist.

Besser sind da schon die Betriebe dran, die klar definieren, welche Ressourcen für ihre Abläufe unbedingt notwendig sind und ab welchem Schwellenwert welche Aktionen gesetzt werden müssen. Business Continuity Management (BCM) ist dafür das Mittel der Wahl. So kann auf ein disruptives Ereignis umgehend reagiert werden.

Während das allerdings in vielen Unternehmen, Organisationen oder Behörden nach wie vor nur Zukunftsmusik ist, gehen besonders resiliente Unternehmen noch einen Schritt weiter: Sie analysieren die Abhängigkeiten ihrer Abhängigkeiten. Das kann natürlich nicht vollständig und allumfassend erfolgen. Aber schon mit der entsprechenden Bearbeitung der wichtigsten Punkte kann die eigene Krisenfestigkeit deutlich gehoben werden:

  • Man erkennt schnell gemeinsame Abhängigkeiten, die eine besondere Verwundbarkeit bedeuten (z.B alle Lieferanten entlang einer einzigen bestimmten Bahnlinie)
  • Man kann Frühwarnsysteme entwickeln die einen auf mögliche Probleme der eigenen Lieferanten hinweisen bevor noch konkret Lieferungen ausbleiben.

Die Kunst bei dieser Methode ist es natürlich, nicht in eine überschießende Analyse und Beurteilung abzuschweifen, sondern die wirklich wichtigen Parameter zu erkennen und dafür Schwellenwerte und Messinstrumente zu entwickeln. Aber wenn man das schafft, dann hat man seine eigene Resilienz deutlich gehoben.


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