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Episode 73: Robustheit – aber sofort! – Shownotes

Was wären wir ohne Zeitmaschine…

Derzeit ist sie wieder omnipräsent: Die Diskussion darüber, welche Entscheidungen in der Vergangenheit falsch waren und dazu geführt haben, dass wir jetzt in einer oder vielen Krisen stecken. Man hat mitunter das Gefühl, ein Zeitmaschine wäre das einfachste und beste Werkzeug für einen Krisenmanager. Einfach zurückreisen und diese Entscheidungen abändern. Nur, diese Form des Krisenmanagements gibt es nicht und wird es (hoffentlich) nie geben. Stattdessen müssen Dinge wie Robustheit, Resilienz und Nachhaltigkeit stärker unser Planen und unser Handeln leiten. Wir müssen weg vom Krisenmanagement als „Feuerwehr“ hin zu einer gemeinsamen Achtsamkeit um Krisen zu vermeiden. Und – wenn sie dennoch eintreten – müssen wir aus ihnen lernen und das Gelernte auch weitergeben.

Das geht nur über eine gemeinsame Weiterentwicklung unserer Werte und unserer Kultur. Das braucht Zeit (die wir nicht unbedingt haben) und vor allem Vertrauen (das mittlerweile auch immer spärlicher gesät ist). Aber wenn wir nicht damit anfangen, dann wird es nie zu Ergebnissen kommen. Vor allem müssen wir bei allem Vorwärtsstreben verstärkt auch unsere Erfahrungen nutzen. Und in längeren Zeithorizonten denken als nur in Funktions- oder Legislaturperioden – sowohl in die Zukunft als auch in die Vergangenheit. Krisenmanager können nicht „den Zeitstrahl ändern“, sie können nur versuchen das beste aus einer schlechten Situation herauszuholen. Und aus all diesen Krisen müssen wir lernen und ihrer Vermeidung einen ausreichend hohen Stellenwert geben. Sonst werden weiterhin komplexe, fragile Systeme bevorzugt, wenn sie nur die Kosten senken. Dann werden die Empfehlungen des Cost-Engineers wichtiger sein (bzw. bleiben) als die des Krisenmanagers. Nur: Wunder kann der dann nicht vollbringen. Und Zeitmaschine gibt es keine…


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