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Episode 69: „Wo geht’s hier vor die Lage?“ – Shownotes

Warum jeder vor der Lage sein will und es wenige sind.

„Vor der Lage“ bewältigt man Krisen am schnellsten, am effizientesten und am effektivsten. Aber das bedeutet: Sich laufend auf Eventualitäten vorbereiten. Und Vorbereitung kostet Ressourcen. Wenn es dann nicht so kommt wie angenommen bzw. befürchtet, dann entstehen oft Vorwürfe, dass „das ja alles eh nicht notwendig“ war. Wen wundert es daher, dass immer öfter gewartet wird, bis einem der Sachzwang die Entscheidung abnimmt?

Löst man so die Krise? Nein. Aber man glaubt, damit weniger angreifbar zu werden. Dabei gäbe es auch Alternativen: Ein gutes Informationsmanagement zum Beispiel, das transparent nachvollziehbar macht, auf welchem Wissensstand welche Entscheidung beruht. Das Ganze hat nur einen Haken: Ein solches System muss auch sorgfältig vorbereitet werden: Organisatorisch, technisch und mitunter auch rechtlich. Und vor diesem Aufwand wird leider oft zurückgeschreckt. Die viel gehörte Ausrede: „Wenn es drauf ankommt, dann wird das schon funktionieren. Dann fragt auch niemand mehr, ob man das darf!“ Stimmt vielleicht sogar. Aber vielleicht tauchen die Fragen dann später auf?

Womit sich der Kreis schließt. Denn: Vor die Lage komme ich nur, wenn ich zeitnah gute Entscheidungen treffe und so manche Entwicklungen vorwegnehme. Auch auf die Gefahr, dass ich mich einmal unnötig vorbereite. Dafür muss ich mich aber darauf verlassen können, dass mir alle verfügbaren Informationen auch wirklich zur Verfügung stehen. Denn Unsicherheiten bringt eine Krise schon von allein mit. Wurde ein solches dringend notwendiges Informationsmanagement aber nicht gewissenhaft vorbereitet, dann wird diese Unsicherheit unnötig vergrößert. Und dass dann Entscheidungen nicht oder viel zu spät getroffen werden: Das darf dann eigentlich niemanden wundern.


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