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Episode 39: Zwischen menschlich und Krisen – Shownotes

Stell Dir vor es ist Krise – und der Krisenmanager hat ganz andere Sorgen…

In dieser Episode geht es um den menschlichen Aspekt von Krisenmanager*innen. Und zwar nicht im Sinne des „Human Factors“, der uns gleich daran denken lässt, wie viele Fehler durch unser Mensch-Sein entstehen. Sondern darum, dass oft vernachlässigt wird, dass Krisenmanager*innen – wie alle – Menschen mit persönlichen und privaten Ängsten und Nöten, Bedürfnissen und Verpflichtungen sind: Auch Krisenmanager*innen sind Freunde, Partner, Eltern, Kinder oder PatientInnen. Und auch in diesen Rollen müssen wir uns gut auf Krisen vorbereiten – nur so können wir uns dann auf das Managen von Krisen konzentrieren. Sich darauf zu verlassen, dass ein privates Netzt im Fall der Fälle die eigenen Verpflichtungen übernimmt ist schön und gut – aber ist das auch abgesprochen? Klar definiert und vielleicht sogar ausprobiert bzw. geübt?

Darüber hinaus sollte sich jede*r Krisenmanager*in vor dem Einstieg in die Aufgabe fragen, ob sie/er auch wirklich gerade in der richtigen Verfassung dafür ist. Hier empfehle ich eine Checkliste, die aus der Fliegerei kommt: „I’m safe!“. Die Bedeutung der einzelnen Buchstaben:

  • I – Illness: Habe ich irgendwelche Symptome?
  • M – Medication: Habe ich irgendwelche Medikamente oder Substanzen eingenommen, die meine Entscheidungsfähigkeit beeinträchtigen?
  • S – Stress: Stehe ich unter großem psychischen Druck und habe große Sorgen über meine Finanzen, meine Gesundheit oder meine Familie?
  • A – Alcohol: Habe ich in den letzten Stunden Alkohol getrunken?
  • F – Fatigue: Bin zu müde, zu unausgeschlafen für die Aufgabe?
  • E – Eating: Habe ich ausreichend Nahrung zu mir genommen?

Das macht natürlich nur Sinn, wenn es möglich ist die Übernahme des Krisenmanagements aus Gründen der Belastung oder Gesundheit/Fitness abzulehnen. Wofür es wiederum notwendig ist, dass Unternehmen/Organisationen/Behörden nicht nur eine einzige kompetente Person für eine Rolle vorhalten. Aus meiner Erfahrung empfehle ich pro wichtige Rolle zumindest drei Personen zu qualifizieren. Insbesondere wenn die Krisenbewältigung länger dauert und womöglich rund um die Uhr läuft braucht man ohnehin mindestens drei Personen für einen vernünftigen Schichtbetrieb – ohne dass da noch jemand auf Urlaub oder krank ist.


Wenn sie Wünsche oder Anregungen haben, freue ich mich wie immer über eine Email: podcast@krisenmeisterei.at

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