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Episode 15: Informationsmanagement – Shownotes

Das Rückgrat des Krisenmanagements

Ein zentrales, wichtiges Element für die Vorbereitung auf Krisen ist ein gutes Informationsmanagement. Dieses liefert die Voraussetzung für ein entsprechendes Lagebewusstsein und somit für jegliche Entscheidung im Krisenstab.

Dazu ist es wichtig, relevante Informationen zu erfassen, ihre Qualität zu prüfen und sie dann rasch an die Stelle zu leiten, wo sie für Entscheidungen gebraucht werden. Damit ergibt sich bereits die erste Herausforderung: Wann sind Informationen relevant? Wer entscheidet das? Hier braucht es entsprechende Vorbereitungen und Definitionen, damit es nicht zu gravierenden Bottlenecks kommt. Gleichzeitig müssen derartige Klassifikationen auch revidiert werden können: Eine als nicht relevant eingestufte Information kann sich möglicherweise Stunden später aufgrund einer geänderten Lage als sehr wichtig herausstellen.

Dann ist da die Sache mit der Qualität: Interne Informationen kann man üblicherweise recht gut einschätzen. Aber bei externen Informationen aus unbekannten Quellen ist das schon wesentlich schwerer. Auch hierfür braucht es Vorbereitungen und Erfahrung seitens jener Personen, die mit diesen Informationen dann arbeiten müssen.

Und: Wenn die Informationen dorthin geleitet werden, wo sie für Entscheidungen gebraucht werden – wie sieht es dann mit der Information von „normalen“ MitarbeiterInnen aus? Auch diese müssen vom Informationsmanagement berücksichtigt werden. Denn Team-Mitglieder, die mehr aus den Medien als über interne Kanäle erfahren, werden über kurz oder lang nicht mehr sehr motiviert und vertrauensvoll sein.

Zu guter Letzt geht es auch noch um die Rolle der IT. Gerade im Informationsmanagement verlassen sich viele auf reine IT-Systeme. Um diese abzusichern werden vielleicht auch noch redundante Systeme eingesetzt. Meine Empfehlung ist dennoch, sich auch auf eine Informationsmanagement ohne IT einzustellen. Wichtige Informationen müssen immer auch ausgedruckt zur Verfügung stehen, für wichtige Geschäftsfälle müssen auch entsprechende Papierformulare vorbereitet sein. Natürlich wird ein „papier-basiertes“ Informationsmanagement nie so leistungsfähig und schnell sein wie ein IT-System. Aber es ist noch immer besser als gar keines. Und ganz ohne Informationsmanagement ist in der Regeln kein erfolgreiches Krisenmanagement mehr möglich.


Weiterführende Links:

  • Die im Podcast angesprochene Norm CEN/TS 17091 kann in der deutschen Fassung als DIN für Deutschland und ONR für Österreich bei den jeweiligen Online-Shops (allerdings nur kostenpflichtig) bezogen werden (beides externe Links).

Wenn sie Wünsche oder Anregungen haben, freue ich mich wie immer über eine Email: podcast@krisenmeisterei.at

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